Müllstrudel im Pazifik

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Jeder von euch weiß, dass es viel Müll im Meer gibt und vielleicht haben manche von euch auch schon gehört, dass sich deswegen auch ganze Müllstrudel in den Ozeanen gebildet haben. Der größte Müllstrudel ist der sogenannte „Great Pacific Garbage Patch“.

Der Müllstrudel liegt zwischen Hawaii und Kalifornien. Er hat inzwischen schon eine Fläche von 1,6 Millionen qm. Das ist fast drei Mal so groß wie Frankreich. Forscher hatten den Müllstrudel 16mal kleiner geschätzt.

Nun stellt sich die Frage, wie der Müllstrudel überhaupt entstanden ist. Dies hängt mit den Strömungen im Meer zusammen. Wenn zwei Strömungen von Nord und Süd aufeinandertreffen, entstehen Oberflächenstrudel. Gerät jetzt zufällig Müll in einen Strudel, sammelt sich dieser an. Die Menge an Müll wird immer größer, sodass nun mit der Zeit Müllstrudel entstehen. Der Müll, der sich im „Great Pacific Garbage Patch“ angesammelt hat, besteht aus 1,8 Billionen Plastikteilen. Forscher hatten damit gerechnet, dass sich sehr viele Kleinteile an Plastik, also Mikroplastik, das zum Beispiel in Kosmetikartikeln enthalten ist, sich in dem Müllstrudel befindet. Doch nur acht Prozent des Mülls besteht aus Mikroplastik. Der Rest besteht größtenteils aus großen Plastikstücken, sowie Fischernetzen, die entweder bei der Schifffahrt verloren gingen oder absichtlich entsorgt wurden.

Damit der „Great Pacific Garbage Patch“ nicht noch weiter wächst, gibt es ein Projekt namens „Ocean Clean Up“. Dieses wurde von einem Niederländer namens Boyan Slat gegründet. Er startete 2013, doch erst im Jahr 2014 wurde das Projekt öffentlich bekannt. Inzwischen ist er 25 Jahre alt und hat ein ganzes Team von Wissenschaftlern hinter sich.

Der erste Versuch, Müll zu sammeln, startete im Oktober 2019. Es wurde ein sogenannter Meeresstaubsauger erfunden. Dieser sollte Plastikmüll einsammeln. Das scheiterte allerdings, da sich das Endstück des Roboters gelöst hatte und somit fast nichts an Müll aus dem Meer entfernt worden konnte. Das „Ocean Clean Up“ ließ sich davon allerdings nicht abbringen. Sie versuchten sofort den Roboter zu reparieren. Einige Zeit später kam die erfreuende Nachricht, dass der Meeresstaubsauger nun wieder fleißig Müll einsammeln würde. Boyan Salt war natürlich sehr erfreut darüber und postete eine Nachricht auf Twitter in der er schrieb, dass das System jetzt endlich Plastik fängt.

Das Projekt ist allerdings noch nicht an seinem Ziel. Es wird schon an einem neuen Gerät gebastelt. Dieses soll auch zu einem Roboter werden, der allerdings noch Fangarmen besitzen soll. Die Arme sind lange Röhren, an ihnen ist eine Art Sieb befestigt. Das soll den Müll an der Oberfläche des Meeres abfischen. Damit der Roboter nicht unkontrolliert im Meer herumtreibt, wird er von einem Anker immer an Ort und Stelle gehalten. Manche von euch denken vielleicht, dass Fische oder andere Meeresbewohner in dem Netz hängen bleiben könnten. Das wurde allerdings auch bedacht. Denn das Sieb sei so groß, dass Fische hindurchschwimmen können. Außerdem wird der Plastikmüll, der an dem Sieb hängen bleibt, in regelmäßigen Abständen von Booten aufgesammelt. Der neue Meeresstaubsauger soll erst Ende des Jahres loslegen. Denn bis dahin haben die Wissenschaftler vom „Ocean Clean Up“ noch sehr viele andere Ideen zu bearbeiten.

Natürlich ist klar, dass das Projekt allein nicht ausreicht, um den „Great Pacific Garbage Pache“ zu recyceln. Doch wir können hoffen, dass der Roboter den größten Teil des Mülls entfernt und der Müllstrudel irgendwann Vergangenheit ist.

Antonia Gebhardt